Fassadensanierung und Büroumbau

München-Schwanthalerhöhe

2014, 2017, 2018 - 2019

Fassade
Das 1897 errichtete Mietsgebäude war nach dem Zweiten Weltkrieg modernisiert worden. Dies führte zum Verlust sämtlicher Gesimse und Fensterfaschen. In Anlehnung an den ursprünglichen Bestand wurden die straßenseitigen Fassadenflächen wieder gegliedert. Das Sockelgeschoss erhielt eine modern aufgefasste, plastische horizontale Struktur. Die darüber liegende Fassade wurde durch Brüstungsgesimse gegliedert und mit Fensterfaschen versehen. Absturzsicherungen aus Flachstahl und handgefertigte Kupferfensterbleche setzen hierbei die horizontalen Fassadenlinien fort.
Alle Fenster wurden thermisch hochwertig erneuert und erhielten die ursprüngliche Fensterteilung aus zwei Flügeln und ungeteiltem Oberlicht zurück. Die hofseitigen Balkonanlagen wurden renoviert und stilgerecht mit Glasdächern und außenliegenden Blumenkästen ergänzt.
Der warme Farbton der Fassadenfläche ist wegen der dunklen Dachflächen gedeckter als der Sockel gehalten. Die Fensterfaschen und die Bänderung des Sockelgeschosses setzen sich hell ab und kontrastieren zu den dunkel beschichten Fensterprofilen. Mit der Fassadeninstandsetzung wurde das Erscheinungsbild des Gebäudes in Anlehnung an die historische Fassade aufgewertet und harmonisch in die benachbarte Bebauung mit Einzeldenkmälern eingebunden.
Innenhof
Bei der Innenhofgestaltung dominiert eine organische Formensprache. Dadurch konnten die Wegebereiche und Aufenthaltsflächen effizienter gestaltet und ein großzügiger Sitzbereich geschaffen werden. Ein lang geschwungenes Bankelement aus Holzleisten dient als Einfassung des Sandkastens und im weiteren Verlauf als Sitzgelegenheit unter der Bestands-Pergola. Die Leistenstruktur wurde auch einheitlich beim Hofmobiliar weiterverwendet.
Die Begrünung wurde mit zum Standort passenden Bodendeckern, Büschen und Rankpflanzen ergänzt. Die Pflasterbereiche sind mit versickerungsfähigem stilgerechtem Kleinsteinpflaster aus organisch geformten Betonsteinen ausgeführt worden.
Büroeinheit
Das gesamte Sockelgeschoss des Gebäudes dient als Gewerbeeinheit; die bestehende Bankfiliale wurde zurückgebaut und ein fliesendes Raumgefüge aus Arbeits- und Besprechungsbereichen, Technikbox und Teeküche geschaffen. An den Wänden dominieren neutrale Grautöne, Leuchten und Möblierung sind weiß gehalten. Im Kontrast dazu zieht sich ein dunkles Industrieparkett aus Räuchereiche durch das gesamte Erdgeschoss.
Treppenhaus
Im Treppenhaus wurden die Oberflächen farblich stärker akzentuiert. In Kombination mit dem vorhandenen Natursteinboden aus gelbem Jura wurde ein matter Grünton als Wandfarbe gewählt, die Metallteile von Geländer und innenliegendem Aufzug anthrazit überarbeitet und der Vollholzhandlauf aus Eiche freigelegt. Die ursprünglich dunklen Wohnungstüren wurden ebenso wie die Treppenunterseite hell gestrichen.
Glaskugelleuchten in allen Geschossen und eine ums Eck verlaufende Briefkastenanlage erzeugen einen hochwertigen Gesamteindruck.

  • Bauherr Stadtsparkasse München
  • Architekten Götze Hadlich Popp Streib Architekten
  • Mitarbeiter Sibylle Henzler, Martin Kohts, Elly Schaffer
  • Fotografen Angelika Popp, Sibylle Henzler
  • Daten Nutzfläche: 1.090 m², Baukosten brutto (KG 300 + 400): 800.000 Euro
  • Baujahr Büroräume: 2014, Fassade: 2017, Innenhof: 2018/2019
  • Standort Gollierstraße 26, 80339 München